Kommunikationsmodelle
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Transactional-Modell

Das Transactional-Modell der Kommunikation wurde in den 1960er Jahren von den Kommunikationswissenschaftlern Barnlund und Watzlawick entwickelt. Dieses Modell wurde entwickelt, um den Kommunikationsprozess genauer zu erfassen, indem es betont, dass Kommunikation wechselseitig ist und Sender und Empfänger gleichzeitig Nachrichten senden und empfangen.

Funktionsweise des Transactional-Modells

In diesem Modell wird die Kommunikation als ein dynamischer Prozess betrachtet, bei dem Sender und Empfänger ständig miteinander interagieren. Es hebt die Bedeutung von Rückkopplung und Kontext hervor und betont, dass beide Parteien gleichzeitig als Sender und Empfänger agieren können.

Beispiel und Anwendung

Stell dir vor, du führst ein Gespräch mit einem Freund über ein gemeinsames Projekt. Du (als Sender) teilst deine Ideen und Gedanken mit deinem Freund. Dein Freund (auch als Sender) gibt sein Feedback und seine eigenen Ideen zurück. Während du redest, hörst du aufmerksam zu und passt deine Aussagen basierend auf den Reaktionen deines Freundes an. Dein Freund tut dasselbe. In diesem Moment agiert ihr beide als Sender und Empfänger gleichzeitig, und die Kommunikation ist ein wechselseitiger Prozess.

Warum wurde das Modell entwickelt?

Das Transactional-Modell wurde entwickelt, um die begrenzte Sichtweise des linearen Sender-Empfänger-Modells zu erweitern. Es sollte verdeutlichen, dass Kommunikation komplexer ist und dass Sender und Empfänger in einer Konversation ständig miteinander interagieren und sich gegenseitig beeinflussen.

Verwendung des Modells

Das Transactional-Modell findet Anwendung in verschiedenen Kontexten, darunter:

  1. Zwischenmenschliche Kommunikation: Es hilft, die Wechselwirkungen und die wechselseitige Beeinflussung in persönlichen Gesprächen zu verstehen, was besonders wichtig ist, um Missverständnisse zu vermeiden und effektiv zu kommunizieren.
  2. Kommunikationstraining: In der Kommunikationsschulung wird das Modell verwendet, um Menschen beizubringen, wie sie auf Feedback reagieren können und wie sie ihre Kommunikationsfähigkeiten verbessern können.
  3. Organisationskommunikation: In Unternehmen wird das Modell verwendet, um die Kommunikation zwischen Mitarbeitern, Führungskräften und Teams besser zu verstehen und zu optimieren.
  4. Medienkommunikation: Bei der Analyse von Medienberichterstattung und Massenmedien wird das Modell angewendet, um zu verstehen, wie Nachrichten und Botschaften von verschiedenen Zielgruppen empfangen und interpretiert werden.

Das Transactional-Modell betont die wechselseitige Natur der Kommunikation und hat dazu beigetragen, das Verständnis für komplexe Kommunikationsprozesse in verschiedenen Kontexten zu vertiefen. Es dient als wichtiges Werkzeug, um effektivere Kommunikationsstrategien zu entwickeln und zwischenmenschliche Beziehungen zu verbessern.