Entscheidungsfindung
Philosophie
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Oppertunitätskosten

Der Begriff „Opportunitätskosten“, auch bekannt als Alternativkosten, stammt ursprünglich aus der Ökonomie und wird auch in der Psychologie verwendet. Dieses Konzept wurde von dem österreichischen Ökonomen Friedrich von Wieser im frühen 20. Jahrhundert geprägt.

Opportunitätskosten beschreiben den Wert der besten Alternative, die aufgegeben wird, wenn eine Entscheidung getroffen wird. In anderen Worten, es ist der Nutzen, den man hätte erhalten können, wenn man eine andere Wahl getroffen hätte. Dieses Konzept ist in vielen Bereichen relevant, von persönlichen Entscheidungen bis hin zu unternehmerischen und wirtschaftspolitischen Strategien.

In der Psychologie werden Opportunitätskosten oft im Kontext der Entscheidungsfindung und des Verhaltens in ökonomischen Situationen untersucht. Ein Schlüsselexperiment in diesem Bereich ist das "Marshmallow-Experiment" von Walter Mischel in den 1960er Jahren. Obwohl dieses Experiment sich hauptsächlich auf Belohnungsaufschub konzentrierte, illustriert es auch das Konzept der Opportunitätskosten: Kinder mussten entscheiden, ob sie sofort eine kleine Belohnung (ein Marshmallow) erhalten oder warten, um eine größere Belohnung zu bekommen. Die Entscheidung, sofort zu konsumieren, hatte Opportunitätskosten in Form der verpassten größeren Belohnung.

Das Verständnis von Opportunitätskosten ist entscheidend, um zu verstehen, wie Menschen Entscheidungen treffen und wie sie die Konsequenzen ihrer Entscheidungen bewerten. Es zeigt, wie die Abwägung verschiedener Optionen unsere Entscheidungsprozesse beeinflusst und wie wir den Wert von verpassten Gelegenheiten einschätzen.