Entscheidungsfindung
Psychologie
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Effekt der versunkenen Kosten (Sunk Cost Fallacy)

Der Begriff „Effekt der versunkenen Kosten“ (englisch: „sunk cost fallacy“) ist ein Konzept aus der Psychologie und Ökonomie. Es wurde nicht von einer einzelnen Person geprägt, sondern hat sich im Laufe der Zeit aus der ökonomischen Theorie entwickelt. Die genaue Entstehungszeit ist daher schwer zu bestimmen. Allerdings wurde er in den 1980er Jahren populär, insbesondere durch Arbeiten im Bereich der Verhaltensökonomie.

Der Effekt der versunkenen Kosten beschreibt eine Denkfalle, in der Menschen weiter in ein Projekt oder eine Entscheidung investieren, weil sie bereits Ressourcen (wie Zeit, Geld oder Mühe) investiert haben, auch wenn dies nicht rational oder vorteilhaft ist. Der Kontext dieses Phänomens erstreckt sich über verschiedene Lebensbereiche, einschließlich Wirtschaftsentscheidungen, persönliche Entscheidungen und politische Strategien.

Zahlreiche Studien und Experimente wurden zu diesem Thema durchgeführt. Ein bekanntes Beispiel ist ein Experiment von Hal Arkes und Catherine Blumer (1985), in dem Teilnehmer Tickets für Skiausflüge in zwei verschiedenen Orten kauften, wobei das Ziel, das sie weniger bevorzugten, teurer war. Als sich die Termine überschnitten, wählten viele den teureren Ausflug, obwohl sie den billigeren bevorzugten, was die Tendenz zeigte, frühere Ausgaben zu rechtfertigen, anstatt den gegenwärtigen Nutzen zu maximieren.

Dieses Konzept wird oft im Zusammenhang mit kognitiven Verzerrungen und Entscheidungsfindung diskutiert. Es zeigt, wie emotionale Faktoren und die Abneigung gegenüber Verlusten unsere Entscheidungen beeinflussen können, selbst wenn es logischer wäre, vergangene Verluste zu ignorieren und sich auf zukünftige Gewinne zu konzentrieren.