Analogisches Denken
Analogisches Denken ist ein kognitiver Prozess, bei dem Wissen aus einem bekannten Bereich (der Quelldomäne) genutzt wird, um Probleme in einem neuen, unbekannten Bereich (der Zieldomäne) zu lösen. Es basiert auf der Erkennung von Ähnlichkeiten zwischen den beiden Bereichen. Dieser Begriff wurde nicht von einer einzelnen Person zu einem bestimmten Zeitpunkt geprägt. Er entstand aus der Forschung zur menschlichen Kognition und Problemlösung.
Der Kontext, in dem analogisches Denken untersucht wird, ist breit gefächert und umfasst Psychologie, Kognitionswissenschaft, Bildung und künstliche Intelligenz. Die Forschung konzentriert sich darauf, zu verstehen, wie Menschen Analogien bilden und verwenden, um neues Wissen zu erwerben und kreative Lösungen für Probleme zu finden.
Eine der berühmtesten Studien zum analogischen Denken wurde von Mary Gick und Keith Holyoak im Jahr 1980 durchgeführt. In ihrem Experiment wurden Teilnehmern Geschichten präsentiert, die Problemlösungen enthielten, und sie wurden dann mit einem neuen Problem konfrontiert, das analog gelöst werden konnte. Die Studie zeigte, dass Teilnehmer, die auf die Analogie hingewiesen wurden, besser in der Lage waren, das neue Problem zu lösen.
Analogisches Denken ist besonders relevant in der Pädagogik, da es als eine wichtige Methode angesehen wird, um Schülern komplexe Konzepte beizubringen. Es wird auch in der Kreativitätsforschung und bei der Entwicklung von Problemlösungsstrategien untersucht. Ein Verständnis für analogisches Denken kann helfen, Lernmethoden zu entwickeln, die Schülern ermöglichen, Wissen aus einem Bereich auf einen anderen zu übertragen und dabei kreativ zu denken.